Wussten Sie, dass eine Eiche bis zu 1200 Jahre alt werden kann? Das ist doch fantastisch. Dabei können die Bäume eine Höhe von 30 bis 40 Metern erreichen sowie einen Durchmesser von mehreren Metern. Unglaublich.
Deutschlands älteste Eichen, die sogenannten Ivenacker Eichen, stehen in Stavenhagen, einem Waldgebiet in Mecklenburg. Die größte und älteste Eiche dort ist in etwa 100 Jahre alt, hat einen Durchmesser von knapp dreieinhalb und eine Höhe von circa 35 Metern. Wer die alten Bäume besuchen möchte, hat im Ivenacker Wald die Möglichkeit auf einem Baumkronenpfad in Wipfelhöhe auf einer Strecke von rund 600 Meter durch die Baumkronen zu wandern. Ein erhebendes Gefühl.
Die Eiche in der Antike
Die Eiche ist ein extrem robuster Baum. Aus diesem Grund ist es ihr auch möglich, ein so hohes Alter zu erreichen. Viel Jahrtausende sind Menschen schon von ihrer wuchtigen Erscheinung beeindruckt. Vor allem auf der Nordhalbkugel kommt dem Eichenbaum in den antiken Religionen eine wichtige Position zu. Er war den Kelten, Germanen, Römern und, ja, auch den Griechen war dieser Baum in der Antike heilig. So wurden die Eichenbäume beispielsweise Göttern wir Jupiter oder Zeus geweiht. Selbst im christlichen Glauben ist sie zu finden und gilt dort als Lebensbaum. Die festen Wurzeln des Eichebaumes stehen dabei sinnbildlich für den fest verankerten Glauben des Christentums
Die Eiche in Mittelalter und Neuzeit
Im Mittelalter findet die Eiche dann ihren Weg als Symbol auf zahlreiche Wappen von Städten und Gemeinden – vor allem auf den britischen Inseln, aber auch in Deutschland. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ziert dann das Blätterwerk des Eichenbaumes einige deutsche Geldscheine und Münzen. Und sogar bis heute ist der Baum auf deutschen Zahlungsmitteln präsent. Auf Euro-Cent-Stücken wird unter anderem auch der Eichenzweig eingeprägt.
Eiche oder Buche – das ist hier nicht die Frage
Ursprünglich trägt die Eiche den lateinischen Namen Querus. Interessanterweise gehört sie zu den Buchengewächsen. Hätten Sie das gewusst? Weltweit sind rund 400 unterschiedliche Eichenbaumarten bekannt. Von denen in Deutschland hauptsächlich die Stileichen sehr weit verbreitet sind.
Der Lieblingsbaum vieler Archäologen
Da die Eiche ein so robuster Baum ist, der sehr, sehr alt werden kann, zählt sie zu den beliebtesten Baumarten unter Archäologen. Entdeckt man einem archäologischen Fundort auch ein Stück Eichenholz, dann ist es ein Leichtes, das Alter des Fundortes sehr genau zu datieren.
Was juckt es die stolze Eiche…
Was aber macht diesen Baum denn so widerstandfähig? Auch das ist schnell erklärt. Der Baumstamm enthält viele Tannine sowie Gerbstoffe und Gerbsäuren. Gerade den Gerbsäuren und auch den Tanninen wird in der Naturmedizin eine wundheilende Wirkung zugeschrieben. Das ist wohl auch der Grund dafür, warum Eichenholz so unverwüstlich ist. Die Gerbsäuren und Tannine sorgen dafür, dass das Holz nur sehr langsam verrottet. Selbst in feuchter Umgebung ist das Eichenholz sehr gut vor dem Zerfall geschützt. Ein echtes Kraftpacket ist sie also, die gute, alte Eiche.
So kommt es wohl nicht von ungefähr das in zahlreichen Abwandlungen bekannte Sprichwort: «Was kümmert es die stolze Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?»